Selbstorganisierte         Bildung
Kommunikation Kommunikation betrifft sowohl das private wie auch das berufliche und gesellschaftliche Lebensniveau eines Menschen: Das Gelingen privater Beziehungen hängt wesentlich von der Gestaltung der Kommunikation zwischen den beteiligten Menschen ab. In Familien, Partnerschaften und Freundschaften entstehen die meisten Probleme durch misslungene Kommunikation, während umgekehrt die Lösung gemeinsamer Probleme ohne wechselseitige Verständigung kaum gelingen kann. Im Arbeitsleben betrifft Kommunikation den Umgang mit Kollegen, Vorgesetzen, Untergebenen, Kunden, Unternehmen usw. Schlechte Kommunikation führt häufig zur Beeinträchtigung oder zum Scheitern der Zusammenarbeit, weswegen ein professionelles Kommunikationsniveau zu den Grundanforderungen des Arbeitslebens gehören sollte. Das Niveau eine Gesellschaft hängt hauptsächlich vom allgemeinen Kommunikationsverhalten ab: Wie gehen die Menschen miteinander um? Wie konstruktiv gestalten sich Meinungsäußerungen, Kritik an anderen, Diskussionen und anderen Verständigungsprozesse. Kommunikation hat drei Grundfunktionen, nämlich 1) sich selber anderen Menschen gegenüber verständlich auszudrücken, 2) die Äußerungen anderer Menschen zu verstehen und 3) angemessen auf die Äußerungen anderer zu reagieren: Zum Selbstausdruck gehört zunächst ein klares Bewusstsein meiner eigenen Intentionen: Was will ich sagen? Wie kann ich meine Beiträge auf die Aufnahmefähigkeit und das Interesse meines Gegenübers abstimmen? Wie stelle ich einen wirklichen Kontakt zu meinem Gesprächspartner her? Das Verständnis anderer verlangt, meinen Gesprächspartner in den Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit zu stellen: Wie gebe ich meinem Gegenüber den Eindruck, ihm konzentriert zuzuhören? Wie kann ich während des Zuhörens gleichzeitig die aufgenommenen Informationen verarbeiten? Welche Rückmeldung und Resonanz gebe ich meinem Gesprächspartner? Eine angemessene Reaktion geht von der Frage aus: Was kann mein konstruktiver Beitrag zu den aufgenommenen Informationen sein? Wie lässt sich das Gesprächsthema sinnvoll weiterführen? Wie kann sich im Wechselspiel ein anregender Dialog mit meinem Gesprächspartner entfalten? Kommunikation verläuft auf den drei Ebenen der verbalen Gestaltung (Gedankenführung, Formulierung, Wortwahl und Satzbau), der klanglichen bzw. musikalischen Gestaltung (Tempo, Lautstärke, Betonungen, Pausen, Rhythmik, Dynamik, Phrasierung und Artikulation) sowie der visuellen bzw. nonverbalen Gestaltung (äußere Erscheinung, Mimik, Gestik und Bewegung). Selbstverständlich werden auch Kommunikationsfähigkeiten durch Übung erworben. Eine diesbezügliche Ausbildung umfasst vier Übungsbereiche: Der eigene Selbstausdruck lässt sich durch Themenreferate oder durch ausformulierte Selbstreflexion am wirkungsvollsten verbessern. Die wesentlichen Kriterien hierbei sind a) die Gedankenführung, b) die Formulierung in ganzen Sätzen und c) die Kontrolle des eigenen stimmlichen Ausdrucks. Ein zweiter Bereich ist die gezielte Vorbereitung auf Gespräche: Was will ich sagen bzw. erreichen? Wie kann ich mich auf meinen Gesprächspartner einstellen? Was erwarte ich? Wie bleibe ich in meiner Erwartungshaltung flexibel? Am schwierigsten ist die Übung der Gesprächsführung selber, weil ich hierbei immer wieder durch das unmittelbare Geschehen vom Üben abgelenkt werde. Andererseits lassen sich Anteilnahme, Kontakt zum Gegenüber, Zuhören und unmittelbares Reagieren nur im Gespräch selber üben, indem ich versuche, meine Aufmerksamkeit auf diese Prozesse zu lenken. Das wirkungsvollste Mittel für die Verbesserung künftiger Kommunikationen besteht in der Nachbereitung von Kommunikationsprozessen durch Selbstreflexion. Dies ermöglicht eine konstruktive Kritik meines eigenen Gesprächsverhaltens und des Gesprächsverlaufes, die Vertiefung meines Verständnisses für meinen Gesprächspartner und für Probleme sowie schließlich auch die Herausbildung neuer Vorsätze für mein zukünftiges Kommunikationsverhalten. Zum Seitenanfang